Presse
Schwarzwälder Post, Mittwoch, 10. Juli 2024
Lukas Ehrle holt drei Mal Gold
In geliehenen Laufklamotten bei den Jugend-Skyrunning-Weltmeisterschaften zum Weltmeistertitel.
Zell-Unterharmersbach (be). Die Küstenstadt Bar in Montenegro war am Wochenende 28. bis 30. Juni Austragungsort der Jugend-Skyrunning-Weltmeisterschaft. Mit Skyrunning bezeichnet man die anspruchsvollste Disziplin des Trailrunnings. Pro Lauf-Kilometer sind dabei sehr viele Höhenmeter zu überwinden und auch Kletterpassagen sind Teil der Strecken.
Für Lukas Ehrle von der LG Brandenkopf war es in diesem Jahr eine Premiere bei der Jugend-Skyrunning-WM. Aufgrund seiner großen Erfolge im klassischen Berglauf war er natürlich auch in dieser Szene bekannt und so wurde ihm die Favoritenrolle in der Jugend C (Jahrgänge 2004 und 2005) zugeschoben. Eigentlich wollte Ehrle schon am Mittwochabend vor dem Lauf in Montenegro sein, Unwetter, Flugausfälle und Verspätungen führten aber dazu, dass er erst am Donnerstag um Mitternacht im Hotel ankam. Zudem war während der Hinreise der Koffer verloren gegangen.
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Hitze in Montenegro
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Aufgrund der Hitze in Montenegro startete das Vertical Race mit 5,1 km und 1070 Höhenmetern bereits am Freitag um 7 Uhr in Sutomore. Nur circa 4,5 Stunden Schlaf sowie geliehene Schuhe und Kleidung waren nicht gerade bei idealen Voraussetzungen für einen erfolg-reichen Wettkampf.
Fünf Minuten nach der Altersklasse U23 fiel dann auch für die Jugend der Startschuss. Ehrle übernahm direkt die Führung vor zwei Skyrunning erfahrenen Spaniern. Schnell gelang es ihm, eine Lücke zum Rest des Feldes zu reißen. Bald lief er sogar auf die früher gestarteten U23-Läufer auf und überholte einige von ihnen. Die letzten zwei Kilometer waren die steilsten des Rennens und zwangen einige Athleten ins Powerhiking überzugehen. Auch auf diesem Abschnitt noch konnte der Ausnahmeläufer seinen Vorsprung weiter ausbauen und mit sicherem Vorsprung als neuer Jugendweltmeister ins Ziel stürmen. In 42:43 Min. ließ er sogar den U23-Weltmeister Omi Ryunosuke aus Japan um 1:25 Min. hinter sich. In der Jugend C-Wertung folgten die Spanier Lluis Puigvert Palacios und Iu Net Piug auf dem Silber- und Bronzerang mit 2:27 Min. bzw. 2:57 Min. Rückstand.
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Skyrace über 21 km
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Nach dem Samstag als Regenerationstag, an dem auch der Koffer geliefert wurde, folgte am Sonntag ein weiteres WM-Rennen: das Skyrace über 21 km mit 1600 positiven und negativen Höhenmetern direkt in Bar. Bei dem Lauf wählte Ehrle eine ähnlich offensive Renntaktik wie schon beim Vertical und hatte nach den ersten 8,9 km, auf denen die kompletten 1600 Höhenmeter überwunden werden mussten, schon einen komfortablen Vorsprung auf seine Verfolger herausgelaufen.
Weiter führte die Strecke über den Grat und bot mehrfach sehr technische Fels- oder Kletterpassagen, die die Läufer besonders herausfordern sollten. Der Downhillabschnitt war kaum weniger technisch, lediglich die letzten 3 km führten auf einer Straße entlang, wo nochmals voll auf das Tempo gedrückt werden konnte.
Mit einer Streckenrekordzeit von 2:12:36 h und mit 6:41 Min. Vorsprung sicherte Ehrle sich erneut den Weltmeistertitel in der Jugend C. Der Silberrang ging wie am Freitag an Lluis Puigvert Palacios, auf dem Bronzerang landete diesmal der Italiener Cesare Peter Bettoli. Auch den U23-Weltmeister Edgar Dumas aus Frankreich konnte er 52 Sekunden hinter sich lassen.
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Kombinierte Wertung
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In der kombinierten Wertung, in der die Ergebnisse vom Vertical und Skyrace addiert werden, gab es, bedingt durch die Siege in beiden Disziplinen, eine weitere goldene WM-Medaille, Somit wurde die deutsche Nationalhymne bei der Siegerehrung gleich mehrfach abgespielt. Vom deutschen Team war Ehrle sogar der einzige Athlet, der eine Medaille holte. „Es fühlt sich für mich immer noch sehr unreal an, dass ich mich nun Dreifachweltmeister nennen darf. Ich bin unglaublich stolz auf meine in Montenegro gezeigten Leistungen.“ so Ehrle nach seiner Rückkehr.
Bei den Jugend-Skyrunning-Weltmeisterschaften in Montenegro stellte Lukas Ehrle von der LG Brandenkopf erneut seine Klasse unter Beweis.
Foto: privat
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